Sehr lesenswertes Interview mit Koray Yılmaz-Günay in der Zeitschrift „Junge Welt“ ( http://www.jungewelt.de/2013/03-09/001.php )! Koray Yılmaz-Günay wendet sich in einer klaren Analyse dem Rassismus zu und fordert eine intersektionale Perspektive ein – unter anderem führt er aus:
„Der Rassismus der einen steht mit dem Rassismus der anderen in Verbindung. Ich denke in diesen Tagen oft zurück an den sogenannten Asylkompromiß. Ist es nicht legitim zu sagen, daß vor ziemlich genau 20 Jahren eine ganz breite Front von durchschnittlicher Bevölkerung, Neonazis und Politik einander in die Hände gespielt haben? Die Pogrome mit Würstchenstand wurden mit der faktischen Abschaffung des Grundrechts auf Asyl belohnt. […] Es ist verheerend, dass eine bleibende Kritik meist nur von den «Betroffenen» formuliert wird. Eine der Ausweglosigkeiten, die mich am meisten beschäftigten, ist die Abkoppelung von marxistischer Analyse, Feminismus und Rassismus-Kritik. Wenn eine Reinigungskraft mit Kopftuch noch nie Anstoß erregt hat, dafür aber buchstäblich jede Kopftuchträgerin, die Lehrerin werden wollte, dann müssen wir in der Analyse Sexismus, Rassismus und Klassenverhältnisse zusammendenken.“
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