In der Vergangenheit wurde von verschiedenen Seiten verbreitet, dass Homosexualität eine widernatürliche, perverse Veranlagung ist. Das dem nicht so ist belegen auch die vielfältigen (homo)sexuellen Ausprägungen bei sehr vielen Tierarten – quer durch das gesamte Tierreich. So gibt es homosexuelle Verhaltensweisen auch bei Würmern, Wanzen, Stichlingen, Sonnenfischen, Waldsalamandern, Tauben, Seemöwen, beim Hausmeerschweinchen, bei Ratten, Dickhornschafen, Delphinen, Rhesusaffen, Orang-Utans, Zwerg-Schimpansen… Nachgewiesen wurde homosexuelles Verhalten schon bei 450 verschiedenen Tierarten. Das widerlegt die bisherige Annahme, dass Sexualität ausschließlich der Fortpflanzung dient. Diese These wird durch folgende Punkte unterstützt:
– Echsenarten, die nur aus Weibchen bestehen und sich durch Jungfernzeugung fortpflanzen und sehr wohl Sex miteinander haben
– Schimpansenweibchen, die über Jahre hinweg durch Stimulation der Brustwarzen die Trächtigkeit verhindern
– Seehundpopulationen, bei denen sich mehr als 90% der Männchen nicht fortpflanzen
– Transsexualität bei Korallenfischen
– Orang-Utans, die mit dem Finger ein Blatt durchstechen, dieses über den Penis führen und so eine Stimulation herbeiführen
Auch bei verschiedenen Tierarten gibt es Stimulationstechniken, die nicht zur Zeugung von Nachwuchs führen:
– Lecken der Genitalien
– Stimulation mit den Gliedmaßen, Fingern, Flossen…
– vaginale Penetration mit den Fingern
– heterosexueller Analverkehr
– besteigen des Männchens durch das Weibchen
– Masturbationstechniken
– Paarung erfolgt bei vielen Tierarten auch außerhalb der Paarungszeit, oder wenn kein Eisprung erfolgt.
Siehe dazu auch: „Wider die Natur? Homosexualität und Evolution“ von Volker Sommer, C.H.Beck-Verlag aus dem Jahre 1992. / „NATUR, EVOLUTION UND HOMOSEXUALITÄT“, Anand Buchwald / „Homosexualität als Innovation der Moderne: Eine kulturgeschichtliche Perspektive“, Prof. Dr. Rüdiger Lautmann / „Homosexualität im Wandel“, von Kurt Forschner / „TIERISCHE HOMOSEXUALITÄTEN – Sex – Fortpflanzung – Technologie: eine Zukunftsgeschichte“, Bruce Bagemihl
Schreibe einen Kommentar