New York City, 28. Juni 1969. Am Tag der Beisetzung von Judy Garland (bekannt aus „Der Zauberer von Oz“) versammeln sich Schwule, Lesben, Bisexuelle, Stricher, Dragqueens und alle anderen, die in den Vereinigten Staaten als „krank“ oder „psychisch gestört“ bezeichnet werden im „Stonewall Inn“ in der Christopher Street 53. Sie sind gekommen, um der großen Diva zu gedenken.
Schon oft mussten Homosexuelle und alle anderen Anderen brutale Razzien über sich ergehen lassen. Der Alkoholausschank an Homosexuelle, das Tanzen gleichgeschlechtlicher Paare ist verboten und jeder muss mindestens drei Kleidungsstücke entsprechend seinem biologischen Geschlecht tragen. Aus Angst vor Inhaftierungen oder Schlimmerem leisten die Opfer keinen Widerstand. Sie lassen den prügelnden Cops freien Lauf.
Auch an diesem Abend führt die Polizei eine ihrer brutalen Razzien durch. Doch an diesem Abend ist alles anders – die Wut der Gäste, dass man nicht einmal jemandem ungestört gedenken kann, gibt ihnen die Kraft sich zu wehren. Zunächst fliegen nur Flaschen und Aschenbecher in Richtung der Beamten, dann kommt es zu Schlägereien – die Wut jahrelanger Unterdrückung kommt zum Ausbruch. Die Cops verschanzen sich in der Bar, um sich vor der Menge zu schützen und fordern über Funk ein Sonderkommando an. Doch auch dieses Sondereinsatzkommando schafft es nicht die Menge in Schach zu halten; aus allen umliegenden Bars strömen Menschen herbei, um die Lesben und Schwulen gegen die Staatsgewalt zu unterstützen – über 400 kämpfen schließlich gegen die Staatsdiener. Erst durch den Einsatz von Tränengas, kann der Protest beendet werden – 4 verletzte Polizisten und 14 Verhaftungen sind die Bilanz des Abends.
Doch vorbei ist damit noch nichts. Auch am nächsten Tag führt die Polizei wieder im „Stonewall Inn“ eine Razzia durch. Nach der Verhaftung von vier Gästen eskaliert die Situation erneut. Insgesamt vier Tage dauert der so genannte „Aufstand der Perversen“, bis der New Yorker Polizeichef endlich die diskriminierenden Razzien untersagt.
Zu den alljährlich in vielen Städten Europas und Amerikas stattfindenden „Christopher Street Days“ (CSD) wollen Schwule und Lesben an diesen Aufstand erinnern. In farbenfrohen Umzügen wird der Schlacht im „Stonewall Inn“ gedacht und gegen Diskriminierung auf Grund von Sexualität demonstriert.
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