(Pressemitteilung des Rosa Strippe e.V.)
Buchenwald, das größte deutsche KZ, liegt bei Weimar in Thüringen und war Schreckensort und zugleich Endstation für mehrere Zehntausend Menschen, darunter auch mehrere hundert Homosexuelle, die während der NS-Zeit dorthin deportiert, dort gequält, durch Zwangsarbeit ausgebeutet und ermordet wurden. Namentlich bekannt sind bisher ca. 600 homosexuelle Männer, die dort, wie auch in allen anderen Konzentrationslagern des dritten Reiches, in der Häftlingshierarchie zur untersten Stufe gehörten. Sie hatten in den KZs somit die geringsten Überlebenschancen. Viele der Ermordeten in Buchenwald wurden in den Öfen des Krematoriums verbrannt. Die Häftlinge nannten es „durch den Kamin gehen“. Während die Häftlingsbaracken und die Wohngebäude der SS außerhalb des Häftlingslagers in der Nachkriegszeit abgebrochen wurden, blieb das Krematoriumsgebäude mit Kamin und den Originalöfen innerhalb des ehemaligen Häftlingslager erhalten und kann heute besichtigt werden. Wer ab Juli 2012 diesen Ort des Schreckens besucht – was jährlich mehrere Tausend Menschen aus der ganzen Welt tun, darunter auch viele Schulklassen – der wird im Krematoriumsvorraum, durch den man zum Raum mit den Verbrennungsöfen gelangt, eine neue Erinnerungstafel finden. Unter den vorhandenen etwa fünfzig zum Teil Jahrzehnte alten Namenstafeln an zwei Wänden stellt die neue, 30 mal 40 Zentimeter große schwarze Metalltafel mit weißer Schrift und weißem Rand ein Novum dar: Erstmals wird an diesem Ort die Verfolgung und Ermordung zweier Homosexueller sichtbar gemacht: Weiterlesen