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Homophobe und rassistische Diskriminierungen – Eine neue Studie, auf die ein genauer Blick lohnt

(veröffentlicht in: „Rosige Zeiten“ (www.rosige-zeiten.net), Nr. 128, Juni/Juli 2010)

Soeben erschienen ist eine Studie zu Diskriminierungerfahrungen von Menschen mit Migrationshintergrund insbesondere auf Grund von Homosexualität. Während sich die Macher_innen der Studie – Forscher_innen der Universität Jena – in der Studie sehr zurückhaltend äußern, titelte der Lesben- und Schwulenverband Deutschlands (LSVD) als Auftraggeber der Studie: „Deutlich erhöhte Diskriminierungsrisiken. LSVD veröffentlicht Studie zur Lebenssituation von Lesben und Schwulen mit Migrationshintergrund“ – und fokussiert im Folgenden sexuelle Orientierung als Diskriminierungsgrund. Während der LSVD zu dem Schluss kommt, dass insbesondere die Migrant_innen-Familien zu behandeln seien, um Homosexualität der Kinder anzuerkennen und die Kinder insbesondere Ausgrenzungen auf Grund der Homosexualität erleben, anstatt rassistische, sagen die Ergebnisse der Studie anderes. Das Online-Magazin Queer.de lehnte sich weitgehend an die Pressemitteilung des LSVD an, offensichtlich ohne zumindest einen Blick in die Jenaer Studie geworfen zu haben. So hat die Online-Zeitschrift nicht einmal festgestellt, dass die Jenaer Studie 99 Seiten hat – Queer.de schreibt von einer 51seitigen Studie.
Interessanter sind indes die Ergebnisse der Studie selbst. So heißt es in der Zusammenfassung und Diskussion der Hauptergebnisse unter den Punkten 1 und 2: Weiterlesen

Georg Klauda: „Die Vertreibung aus dem Serail. Europa und die Heteronornmalisierung der islamischen Welt“

(rezensiert von Salih Alexander Wolter; veröffentlich in „Rosige Zeiten“, Nr. 119)

 

„Ein Faktum, das dem Menschsein als solchem entspringt“
Georg Klaudas notwendige Kritik des schwulen Islam-Diskurses.

Diese Studie will politisch genommen werden, also doch wohl „persönlich“. Denn wo selbstbewusste deutsche Lesben und – um die geht es hier vor allem – Schwule vermeinen, sich mit „dem Islam“ auseinanderzusetzen, stößt Georg Klauda sie auf ihre „Unfähigkeit, die Heteronormierung der eigenen Gesellschaft überhaupt noch als solche wahrzunehmen“ (S. 123). Der 1974 geborene Diplom-Soziologe und Historiker – ehemals Schwulenreferent im AStA der FU Berlin und an den Anfängen der sexualemanzipatorischen Zeitschrift Gigi beteiligt – zeigt, dass „die Formierung einer `selbstbewussten´ homosexuellen Identität“ ebendiese Heteronormierung nicht nur zur Bedingung hat. Sie trägt, begriffen „als Teil eines von westlicher Seite voranzutreibenden Emanzipationsprozesses“, sogar noch zu deren Durchsetzung – gegebenenfalls mit militärischem Zwang – in aller Welt bei, indem sie „einer dubiosen Ethnisierung der Menschenrechte“ Vorschub leistet – „so als müsste man sich zu einer bestimmten Minderheit bekennen, um sexuelle Rechte überhaupt einklagen zu dürfen“ (S. 133). Weiterlesen