Vom „Europride“ (im Jahr 2002) zum „White Pride“? Der CSD Köln und die Unentschlossenheit gegen Rechtsextreme

Norbert Blech hat bei Queer.de einen sehr guten Beitrag zum CSD Köln und dem Ansinnen von Rechtsextremen daran teilzuenhemen veröffentlicht. Blech schreibt unter anderem zu den skandalösen Vorgängen in Köln, wo sich Teile der Szene nicht einmal mehr bewusst sind, dass Rechtsextremismus und Rassismus die Grundlagen für Hass und Diskriminierung sind:

„Der Plan der Rechtsextremen, die Szene zu spalten, klappt schneller und besser als erwartet. Die ersten befürworten ausdrücklich eine Teilnahme – und bringen rechte Thesen ins Gespräch.

Wenige Tage nach dem Bekanntwerden der Anmeldung der Partei „Pro Köln“ für die Parade des Cologne Pride wackelt die Front gegen die Teilnahme der Rechtsextremen. Während der Kölner Lesben- und Schwulentag anfänglich bemerkenswert verzagt agierte (s. Kommentar), mehren sich nun Szene-Stimmen, die sich für eine Teilnahme von „Pro Köln“ aussprechen – und den ausländerfeindlichen Thesen auch noch teilweise Recht geben.

Den Anfang machte Olaf Alp, Verleger des Kölner Szenemagazins „rik“, das er im letzten Sommer für seinen „blu“-Verbund erworben hatte. Auf Facebook und später auf blu.fm stellte er zunächst fest, es sei gut, dass der KLuST „gegenüber den hysterischen Reflexen, die ihn zu sofortigem Handeln zwingen wollen, erst einmal professionell die Nerven“ behalte. Rechtlich sei ein Teilnahmeverbot „nicht ohne weiteres durchsetzbar“, stellt er quasi höchstinstanzlich und gegen durchaus zu einem anderen Schluss kommende Meinungen fest, um dann die „zentrale Frage“ zu stellen: „ob ein solcher Ausschluss überhaupt angestrebt werden sollte“.

Denn „ungeachtet verfassungsrechtlicher Bedenken“ sei die Partei „keine verbotene Organisation und die im Rat der Stadt vertretenen Mitglieder demokratisch legitimiert“. Nun könnte man einwenden, dass das auch für die NPD in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gilt, und dann erst der Arbeit als Journalist nachkommen und berichten, welche fremdenfeindlichen – und homophoben – Inhalte der Partei gegen eine Beteiligung sprechen.“ Weiter bei Queer.de

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