Tag Archiv für geschlechternorm

Wichtiges Buch: „Mein intersexuelles Kind“ von Clara Morgen, Buchvorstellung am 27.8. in Berlin

Umschlag_fliessend.inddClara Morgen
Mein intersexuelles Kind: weiblich männlich fließend
transit-Verlag, Berlin
128 Seiten, Hardcover, 14,80 €
ISBN 978-3-88747-292-4

Klappentext:
Ein Kind wird geboren, aber es passt partout nicht in das Schema Hellblau-Rosa oder Junge-Mädchen. Was aufgrund genetischer Konditionen als seltene, aber trotzdem »natürliche« Variante gelten muss, entwickelt sich für das Kind und seine Eltern zu einer schwierigen Kette von Problemen und Entscheidungen, meistens begleitet von Ängsten, Unwissenheit, Vorurteilen und Fehlinformationen. Clara Morgen schreibt über ihr Leben mit ihrem Kind, das zunächst Franz, dann aber nach ärztlichem Gutachten Franzi genannt wird, über Ärztinnen und Ärzte und deren Diagnosen, über die Fragen der Offenheit gegenüber dem Kind und dem Freundes- oder Bekanntenkreis, über die fatalen Probleme und Folgen von Operationen, über Selbstzweifel und schlechtes Gewissen. Aber auch über das Glück, dieses Kind besonders zu lieben und in einer Umgebung aufwachsen zu sehen, die das »Anderssein« akzeptiert und so dem Kind das notwendige Selbstbewusstsein und die Würde gibt, die jedes Kind zum Aufwachsen und Erwachsenwerden braucht.
Eine sehr persönliche Erzählung, ergänzt durch Interviews mit anderen Eltern, Ärztinnen und Ärzten, intersexuellen Menschen und Interessengruppen.

Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit:
http://www.transit-verlag.de/index.php/druckfrisch/287-morgen-mein-intersexuelles-kind.html

Buchvorstellung:
am 27. August um 17:00 bei TrIQ e.V., Glogauer Straße 19, 10999 Berlin
Infos: http://www.transinterqueer.org/aktuell/buchvorstellung-mein-intersexuelles-kind/

„Ich war Mann und Frau – Mein Leben als Intersexuelle“ Autobiographie von Christiane Völling

(aus Rosige Zeiten, Nov./Dez. 2010; von Heinz-Jürgen Voß)

Christiane Völlings Name ist vielen geläufig durch ihren Gerichtsprozess, bei dem sie gegen einen Chirurgen eine Schadensersatzforderung durchsetzte. Im Jahr 2009 ging der Prozess mit der Festlegung der Höhe des Schadensersatzes endgültig zu Ende. Völling hatte geklagt, weil ihr der behandelnde Mediziner, als sie 17 Jahre alt war, – ohne Aufklärung – Eierstöcke und Gebärmutter entnommen hatte. Erst im Alter von 46 Jahren kam Christiane Völling langsam hinter die ganze Wahrheit der medizinischen Behandlungen, denen sie auch zuvor bereits als Kind unterzogen wurde – und auch das Recht, die ganze Wahrheit zu erfahren, war Kampf…
Nun legt Völling ihre Autobiographie vor. Sie beschreibt ihre Kindheit als Junge, ihr Leben als Mann – und die spätere Gewissheit, dass sie von Geburt an eine Frau war, mit XX-Chromosomensatz, Eierstöcken und Gebärmutter, – aber mit AGS, einer Variante von Intersexualität: „Ich hatte keine Ahnung, wovon er redete. Intersexualität? Ich stellte keine Fragen, nahm aber den Flyer […] Das war im Oktober 2005, ich war 46 Jahre alt. Das Wort ‚Intersexualität‘ hatte ich noch nie gehört. 46 Jahre hatte es gedauert, bis mir vage aufging, dass es vielleicht noch andere Menschen gab, die so ‚anders‘ waren wie ich.“ (S.8) Weiterlesen